Das Festgeldkonto zählt in Deutschland zu den beliebtesten Anlagemöglichkeiten für Menschen, die Wert auf Sicherheit, Planbarkeit und attraktive Zinsen legen. Die folgende Übersicht erläutert die wichtigsten Aspekte von Festgeldkonten, vergleicht aktuelle Angebote und gibt Tipps.

Vorteile & Nachteile eines Festgeldkontos

Vorteile

Planbare und garantierte Zinsen über die gesamte Laufzeit

Höhere Zinssätze als bei vielen anderen sicheren Anlageformen

Hohe Sicherheit durch gesetzliche Einlagensicherung bis 100.000 EUR pro Kunde und Bank

Disziplinierte Sparweise, da kein Zugriff während der Laufzeit möglich ist

Keine Kursschwankungen wie bei Aktien oder Fonds

Nachteile

Kein Zugriff auf das Geld während der Laufzeit

Bei vorzeitiger Kündigung meist keine oder nur sehr geringe Zinsgutschrift

Inflationsrisiko: Bei längeren Laufzeiten kann die Inflation die reale Rendite schmälern

Im Falle einer Bankeninsolvenz greift zwar die Einlagensicherung, aber nur bis zu 100.000 EUR pro Kunde und Bank

Wichtige Kriterien bei der Auswahl eines Festgeldkontos

Zinssatz: Je höher, desto besser – aber achten Sie auf die Laufzeit.

Ein höherer Zinssatz bedeutet bessere Renditen, aber achten Sie darauf, dass er nicht an eine zu lange Laufzeit gebunden ist, es sei denn, Sie sind sicher, dass Sie das Geld nicht benötigen. Vergleichen Sie vor Ihrer Entscheidung immer die Zinssätze für verschiedene Laufzeiten.

Laufzeit: Passt zu Ihrer persönlichen Finanzplanung.

Die Laufzeit der Einlage sollte Ihren kurz- und mittelfristigen finanziellen Bedürfnissen entsprechen. Vermeiden Sie es, Geld anzulegen, wenn Sie es voraussichtlich für geplante Ausgaben wie Studiengebühren, Hauskauf oder Notfälle benötigen.

Mindestanlagebetrag: Viele Banken verlangen einen Mindestbetrag, oft ab 500 EUR.

Manche Banken setzen Limits fest, die variieren können. Stellen Sie sicher, dass Sie mit dem Mindestbetrag zufrieden sind und Ihnen dadurch nicht das Geld für andere Bedürfnisse fehlt.

Einlagensicherung: Bis zu 100.000 EUR ist die Einlagensicherung gesetzlich zulässig, manche Banken bieten zusätzlichen Schutz.

Stellen Sie sicher, dass die Bank einem anerkannten Einlagensicherungssystem angeschlossen ist. Bei größeren Einlagen sollten Sie Ihr Geld auf mehrere Banken verteilen, um die Schutzgrenzen einzuhalten.

Ruf und Service der Bank

Wählen Sie eine Bank, die für Zuverlässigkeit und guten Kundenservice bekannt ist. Achten Sie auf Bewertungen, Finanzratings und die einfache Kontoverwaltung (Online-Zugang, Kontoauszüge, Kommunikation usw.).

Aktuelle Festgeldanbieter im Vergleich (Stand: Juli 2025)

Anbieter Zinssatz (p.a.) Laufzeit Mindestanlage Einlagensicherung Online-Abschluss

Deutsche Bank 2,80 Prozent 12 Monate 2.500 EUR 100.000 EUR gesetzlich Ja

Commerzbank 2,90 Prozent 24 Monate 1.000 EUR 100.000 EUR gesetzlich Ja

ING Deutschland 3,00 Prozent 12 Monate 5.000 EUR 100.000 EUR gesetzlich Ja

DKB 2,75 Prozent 6 Monate 500 EUR 100.000 EUR gesetzlich Ja

Renault Bank direkt 3,10 Prozent 24 Monate 2.500 EUR 100.000 EUR gesetzlich Ja

Volksbank Berlin 2,70 Prozent 12 Monate 1.000 EUR 100.000 EUR gesetzlich Ja

Festgeldkonto eröffnen: Schritt-für-Schritt-Anleitung

Vergleich der Anbieter und Auswahl des passenden Kontos

Online-Antrag ausfüllen oder Termin in der Filiale vereinbaren

Identitätsprüfung (meist per PostIdent oder VideoIdent)

Überweisung des Anlagebetrags auf das Festgeldkonto

Bestätigung der Kontoeröffnung und Vertragsunterlagen erhalten

Steuerliche Behandlung von Festgeldzinsen

In Deutschland unterliegen Zinsen aus Festgeldkonten grundsätzlich der Abgeltungsteuer. Es gibt jedoch einen Sparerfreibetrag von 1.000 EUR pro Person und Jahr (2.000 EUR für zusammenveranlagte Ehepaare).

Übersteigen Ihre jährlichen Zinserträge 1.000 EUR, wird der darüber liegende Betrag mit einem pauschalen Steuersatz von 25 % besteuert, der sogenannten Kapitalertragsteuer. Zusätzlich wird ein Solidaritätszuschlag von 5,5 % auf den Steuerbetrag erhoben.

Um den automatischen Steuerabzug auf Zinserträge innerhalb der Freigrenze zu vermeiden, können Sie bei Ihrer Bank einen Freistellungsauftrag einreichen. Dadurch erkennt die Bank Ihren Freibetrag an und stellt sicher, dass auf die ersten 1.000 EUR Zinserträge keine unnötige Quellensteuer abgezogen wird. Wenn Sie mehrere Konten bei verschiedenen Banken haben, können Sie Ihren Freibetrag durch Einreichung separater Freistellungsaufträge auf diese aufteilen.

Tipps zur optimalen Nutzung eines Festgeldkontos

Staffeln Sie die Laufzeiten (sogenannte Festgeldanlagen), um flexibel zu bleiben.

Verteilen Sie Ihre Gesamtanlage auf mehrere Einlagen mit unterschiedlichen Laufzeiten – so haben Sie regelmäßig Zugriff auf einen Teil des Geldes und profitieren gleichzeitig von längerfristigen Zinsen.

Vergleichen Sie regelmäßig Angebote, da sich die Zinssätze ändern können.

Bevor Sie eine neue Einlage eröffnen oder reinvestieren, prüfen Sie die Zinssätze verschiedener Banken – insbesondere Online-Banken oder internationaler Anbieter –, da die Angebote im Laufe der Zeit stark variieren können.

Legen Sie nur Beträge an, die Sie während der Laufzeit nicht benötigen.

Stellen Sie sicher, dass Sie ausreichend liquide Mittel für Notfälle oder kurzfristige Ausgaben haben. Festgeldanlagen eignen sich nicht für Geld, auf das Sie schnell zugreifen müssen.

Achten Sie auf die Einlagensicherung, insbesondere bei ausländischen Banken.

Prüfen Sie, ob die Bank einem seriösen Einlagensicherungssystem angeschlossen ist – insbesondere bei ausländischen Instituten, deren Schutzgesetze von denen Ihres Heimatlandes abweichen können.