Hyundai Palisade im Vergleich zu anderen Hyundai SUVs: Lohnt sich das Upgrade?

Dimensionen und Passagierkomfort: Die 7- oder 8-Sitzer-Entscheidung

Der offensichtlichste Unterschied zwischen den Modellen Tucson, Santa Fe und Palisade liegt in den Dimensionen und damit im Raumangebot. Während der Tucson als kompakter SUV und der Santa Fe als mittelgroßer SUV positioniert sind (mit der Option auf eine dritte Sitzreihe beim Santa Fe in manchen Märkten), ist der Palisade als Full-Size-SUV das eindeutige Raumwunder.

• Palisade (Volle Größe): Der Palisade bietet in der Regel drei vollwertige Sitzreihen und Platz für sieben oder acht Passagiere. Die dritte Reihe ist hier deutlich geräumiger als bei kleineren Konkurrenten und kann auch auf längeren Strecken Erwachsene aufnehmen. Speziell für Senioren, die oft ihre Enkelkinder oder größere Gruppen befördern möchten, bietet der Palisade mit seinen breiteren Türen und der Option auf bequeme Captain's Chairs in der zweiten Reihe einen erheblich leichteren Ein- und Ausstieg als die kompakteren Modelle.

• Santa Fe (Mittelgroß): Der Santa Fe ist in den neuesten Generationen zwar gewachsen und bietet ebenfalls die Möglichkeit einer dritten Reihe, diese ist jedoch primär für Kinder oder kurze Strecken geeignet. Er punktet mit einer besseren Wendigkeit und ist ideal für den Stadtverkehr oder engere Parkhäuser, in denen der große Palisade an seine Grenzen stoßen kann.

• Kofferraumvolumen: Selbst bei aufgestellter dritter Sitzreihe bietet der Palisade (ca. 509 Liter in US-Spezifikationen) deutlich mehr Gepäckraum als der Santa Fe. Bei umgeklappten Sitzen führt der Palisade das Feld mit maximal ca. 2.450 Litern (Santa Fe ca. 2.270 Liter) an und ist damit die erste Wahl für große Reisen oder den Transport sperriger Gegenstände.

Leistung und Antrieb: Mehr Power für mehr Last

Ein Upgrade auf den Palisade bedeutet in der Regel auch ein Upgrade der Motorisierung. Hyundai stattet das Flaggschiff oft mit leistungsstärkeren Antrieben aus, die notwendig sind, um die größere Masse und die höhere Zuladung souverän zu bewegen.

• Motorisierung: Der Palisade wird häufig von einem stärkeren V6-Motor angetrieben (z. B. 3,8-Liter mit bis zu ca. 291 PS), während der Santa Fe und der Tucson mit effizienteren Vierzylinder-Motoren (oft mit Turbo oder als Hybrid) auskommen. Der Tucson startet mit etwa 150 PS, während der Santa Fe mit seinen Hybrid- oder leistungsstärkeren Turbovarianten in der Mitte liegt.

• Zugkraft (Anhängelast): Wer einen Wohnwagen, ein Boot oder einen großen Anhänger ziehen möchte, profitiert stark vom Palisade. Mit einer maximalen Anhängelast von bis zu ca. 2.270 kg (5.000 lbs in US-Spezifikationen) übertrifft er den Santa Fe (bis zu ca. 1.588 kg / 3.500 lbs) und den Tucson deutlich. Das Upgrade ist hier für Outdoor-Enthusiasten und Camper ein klares Muss.

• Effizienz vs. Kraft: Der stärkere V6-Motor des Palisade resultiert zwangsläufig in einem höheren Kraftstoffverbrauch als die effizienten Hybrid- und Turbomotoren des Santa Fe und Tucson. Die Entscheidung hängt hier vom individuellen Fahrprofil ab: Kraft und Kapazität vs. Kraftstoffeffizienz.

Premium-Ausstattung und Fahrerassistenz: Luxus im Alltag

Der Palisade ist Hyundais Aushängeschild in puncto Luxus und Komfort. Er schlägt eine Brücke zu Premium-Marken und bietet Features, die in dieser Klasse oft Aufpreis kosten oder in den kleineren Modellen gar nicht verfügbar sind.

• Innenraum-Anmutung: In den höheren Ausstattungslinien (z. B. Calligraphy) bietet der Palisade oft exklusive Merkmale wie gestepptes Nappaleder, einen Wildlederhimmel, und eine besonders hochwertige Verarbeitung. Diese Materialien sind bei Tucson und Santa Fe nicht oder nur in einfacherer Form zu finden.

• Technologie und Komfort: Der Palisade bietet in der Regel die Spitze der Hyundai-Technologie. Dazu gehören größere Displays (z. B. 12,3-Zoll-Digitalcockpit und Infotainment-Display), eine fortschrittlichere Geräuschdämmung für eine leisere Kabine und besonders komfortable Sitze (z. B. mit Lüftung auch in der zweiten Reihe).

• Fahrerassistenz für mehr Sicherheit: Alle drei Modelle bieten das umfassende Hyundai SmartSense Sicherheitspaket. Der Palisade integriert jedoch oft in niedrigeren Ausstattungen schon erweiterte Funktionen wie den Blind Spot View Monitor (Anzeige des toten Winkels im digitalen Cockpit) und den Highway Driving Assist, die für ältere Fahrer eine zusätzliche Entlastung und ein wichtiges Sicherheitsplus darstellen können.

Kosten und Wirtschaftlichkeit: Die Budget-Frage

Das Upgrade vom Santa Fe auf den Palisade ist mit einem deutlichen Preissprung verbunden, der gut überlegt sein sollte. In Deutschland beginnt der kompakte Tucson je nach Modellvariante bei etwa 35.740 €, der Santa Fe bei ca. 57.200 € (Hybrid-Modelle, da er meist nur in höheren Ausstattungen angeboten wird).

• Basispreis-Upgrade: Der Palisade startet in den USA bei rund $37.200 (2025er Modell), was auf dem deutschen Markt – in Relation zu Santa Fe und Tucson – einen signifikanten Aufpreis bedeuten würde, sollte er offiziell importiert werden. In Märkten, in denen er angeboten wird, ist er das mit Abstand teuerste SUV-Modell von Hyundai mit Verbrennungsmotor.

• Wiederverkaufswert: Trotz des höheren Anschaffungspreises zeigen Daten aus den USA (wo der Palisade ein etabliertes Modell ist), dass der Palisade oft einen etwas besseren Werterhalt aufweist als der Santa Fe. Die höhere Wertigkeit und die Premium-Ausstattung werden auf dem Gebrauchtwagenmarkt honoriert.

• Wann lohnt sich das Upgrade?

  • Ja, wenn: Sie regelmäßig mehr als fünf Personen befördern, eine hohe Anhängelast benötigen, maximalen Komfort und Luxus (Nappaleder, mehr Dämmung) wünschen und das höhere Budget sowie den höheren Verbrauch in Kauf nehmen.

  • Nein, wenn: Sie meist allein oder zu zweit unterwegs sind, Wert auf größtmögliche Effizienz (Hybrid/Plug-in-Hybrid) legen, oder das Fahrzeug primär im engen Stadtverkehr nutzen. Hier bieten der Tucson (Preis-Leistung) oder der Santa Fe (Größen-Balance) das wirtschaftlichere und passendere Gesamtpaket.