Pflegekräfte sind das Rückgrat des deutschen Gesundheitssystems – sie leisten körperlich wie emotional anspruchsvolle Arbeit. Doch wie sieht es mit dem Gehalt in der Pflege aus? In diesem Artikel erklären wir, was Pflegekräfte in verschiedenen Positionen in Deutschland verdienen.

Das Einstiegsgehalt in der Pflege – so beginnt die Karriere

Pflegeberufe lassen sich grob in drei Hauptgruppen unterteilen: Pflegehilfskräfte, Gesundheits- und Krankenpfleger sowie Fachpflegekräfte mit Weiterbildungen. Wer direkt nach der Ausbildung als ausgebildete Pflegefachkraft in den Beruf einsteigt, kann mit einem Brutto-Monatsgehalt von etwa 2.800 bis 3.300 Euro rechnen. Die genaue Höhe hängt vom Bundesland, der Art des Trägers (öffentlich, kirchlich, privat) und dem Tarifvertrag ab. Im öffentlichen Dienst greifen zum Beispiel die Tarifverträge des öffentlichen Dienstes (TVöD), die transparente und gestaffelte Lohnstrukturen bieten.

Pflegehilfskräfte – häufig mit einjähriger Ausbildung oder beruflicher Qualifikation – starten mit etwa 2.200 bis 2.600 Euro brutto monatlich. Hier sind die Verdienstmöglichkeiten niedriger, bieten jedoch Einstiegschancen für Quereinsteiger oder Menschen ohne langjährige Ausbildung.

Pflegegehälter nach Berufserfahrung und Qualifikation

Mit wachsender Berufserfahrung steigt auch das Gehalt. Wer mehrere Jahre in Vollzeit arbeitet, klettert tariflich in höhere Gehaltsstufen auf. Eine examinierte Pflegekraft mit über 10 Jahren Erfahrung kann im öffentlichen Dienst rund 3.800 bis 4.400 Euro brutto verdienen.

Fachweiterbildungen – z. B. in der Intensivpflege, Anästhesie oder Onkologie – erhöhen nicht nur die Verantwortung, sondern auch die Vergütung. Fachpflegekräfte bekommen Gehälter zwischen 3.800 und 5.000 Euro brutto im Monat, abhängig vom Verantwortungsbereich, der Klinik und dem Bundesland. Auch Stationsleitungen oder Pflegebereichsleitungen erreichen Gehälter über 5.300 Euro monatlich.

Private Träger zahlen hingegen oft weniger, besonders wenn sie nicht tarifgebunden sind. Dennoch gibt es auch hier Ausnahmen – insbesondere in Regionen mit großem Fachkräftemangel versuchen mittlerweile auch private Einrichtungen, durch attraktive Gehälter Fachkräfte zu gewinnen und zu halten.

Regionale Unterschiede: Pflegegehälter in Ost und West

Wie in vielen anderen Branchen gibt es auch in der Pflege regionale Gehaltsunterschiede. In den alten Bundesländern verdienen Pflegekräfte im Schnitt mehr als in den neuen Bundesländern. Während in Bayern, Baden-Württemberg oder Hamburg überdurchschnittliche Löhne gezahlt werden, liegen die Durchschnittsgehälter in Sachsen, Sachsen-Anhalt oder Mecklenburg-Vorpommern häufig unter dem Bundesdurchschnitt.

So kann eine examinierte Pflegekraft in Bayern nach einigen Berufsjahren auf 4.000 Euro oder mehr brutto kommen, während in Sachsen nach denselben Jahren rund 3.400 bis 3.600 Euro üblich sind. Dennoch gibt es Bewegung: Der gesetzliche Pflegemindestlohn wurde zuletzt stufenweise angehoben – seit Dezember 2023 liegt er beispielsweise für ungelernte Pflegehilfskräfte bei 13,90 Euro pro Stunde, für qualifizierte Pflegehilfskräfte bei 14,90 Euro und für Pflegefachkräfte bei 17,65 Euro pro Stunde.

Zukunftsperspektiven und gesellschaftliche Entwicklungen

Immer mehr Aufmerksamkeit wird darauf gelegt, die Rahmenbedingungen für Pflegekräfte zu verbessern. Politische Initiativen sowie Proteste aus der Pflegebranche haben bewirkt, dass über Arbeitszeitmodelle, Personalschlüssel und Gehaltsanpassungen diskutiert wird. Pflegekräfte gelten als sogenannter „Engpassberuf“, was bedeutet, dass die Nachfrage deutlich größer ist als das Angebot.

Infolge des Fachkräftemangels investieren viele Einrichtungen in bessere Bezahlung, Dienstplanstabilität und Weiterbildungsmöglichkeiten. Perspektivisch rechnet man damit, dass sich die Löhne in der Pflege weiter verbessern – auch, weil der Beruf sonst für Nachwuchskräfte zunehmend unattraktiv wird. Gleichzeitig gewinnen akademische Pflegeberufe und neue Karrierewege, etwa das Pflegestudium, an Bedeutung, was sich langfristig ebenfalls positiv auf das Einkommensniveau auswirken könnte.

Fazit:

Pflegekräfte in Deutschland leisten unverzichtbare Arbeit – und verdienen je nach Ausbildung, Berufserfahrung und Region zwischen 2.200 und 5.000 Euro brutto im Monat. Der Beruf bietet vielfältige Weiterentwicklungsmöglichkeiten mit finanziellem Aufstiegspotenzial. Trotz bestehender Unterschiede und Herausforderungen ist die Tendenz klar: Die gesellschaftliche und finanzielle Anerkennung der Pflege nimmt zu.