Ein Treppenlift kann älteren Menschen helfen, sich sicher in den eigenen vier Wänden zu bewegen. Wenn bauliche Maßnahmen nicht möglich sind oder nur kurzfristige Lösungen gefragt sind, bieten mobile und nicht festmontierte Treppenlift-Systeme eine sinnvolle Alternative – etwa zur Miete oder als Übergangslösung.
Was versteht man unter einem Treppenlift ohne feste Installation?
Traditionelle Treppenlifte werden dauerhaft auf Schienen entlang der Treppe montiert. Alternativen, die ohne feste Installation auskommen, sind dagegen flexibel einsetzbar und erfordern keine baulichen Veränderungen. Diese mobilen Hebe- oder Transportlösungen sind besonders dann gefragt, wenn:
keine Bohrungen möglich sind (z. B. in Mietwohnungen)
der Einsatz nur übergangsweise vorgesehen ist (z. B. nach Operationen)
Treppen nur selten genutzt werden
eine schnelle Lösung ohne Umbau gesucht wird
Zu den Produkten zählen:
Mobile Treppensteiger (z. B. mit Rädern oder Raupenantrieb)
Tragbare Liftsysteme mit Akkubetrieb
Alternative Plattform-Lifthilfen für kurze Absätze oder Außentreppen
Diese Geräte lassen sich meist manuell oder elektrisch bedienen und können bei Bedarf leicht verstaut oder zwischen Wohnungen transportiert werden.
Kostenübersicht: Was kosten mobile Treppenlifte?
Die Preise variieren je nach Modell, Traglast, Reichweite und Funktionsumfang. Das folgende Preisbild dient als allgemeine Orientierung:
Manuelle Treppensteiger: ab ca. 1.800–2.500 €
Elektrische Treppensteiger mit Akku: ab ca. 2.500–4.500 €
Tragbare Sitzliftsysteme ohne Schienenmontage: ab ca. 3.000–5.500 €
Hebehilfen oder Mini-Plattformlösung (gerade Treppe): ab ca. 4.000–7.000 €
Miet- oder Leasingmodelle sind ebenfalls erhältlich – zum Beispiel ab ca. 90–150 Euro pro Monat bei kürzeren Vertragslaufzeiten. Häufig werden gebrauchte Lifte mit technischer Prüfung und Garantie angeboten, was die Investition reduziert.
Für wen sich eine mobile Lösung besonders eignet
Treppenlifte ohne Installation eignen sich besonders für Seniorinnen und Senioren, die:
in Mietwohnungen oder temporären Wohnsituationen leben
ausschließlich temporär eingeschränkt in der Gehfähigkeit sind
eine Budgetlösung suchen
auf fremde Hilfe beim Treppensteigen angewiesen sind, aber keine bauliche Umrüstung wünschen
Mobilität im Außenbereich (z. B. Gartenstufe oder Hauseingang) flexibel überbrücken möchten
Auch für pflegende Angehörige, die mit einer Person umziehen oder zwischen zwei Wohnorten wechseln, können mobile Geräte eine praktische Unterstützung sein – insbesondere bei häufiger Mitnahme.
Wo mobile Treppenlifte erhältlich sind und worauf man achten sollte
Mobile Treppenhilfen werden von Fachhändlern, Online-Anbietern und spezialisierten Hilfsmittelversorgern angeboten. Empfehlenswerte Anlaufstellen sind:
Sanitätshäuser mit Mobilitätsberatungsservice
Online-Shops für Reha- und Pflegebedarf (z. B. aktivwelt, rehashop, Trendmobil)
Gebrauchtbörsen für geprüfte Hilfsmittel mit Rückgaberecht
Pflegehilfsmittelversorger mit Miet- und Serviceoptionen
Hersteller mit Demo- und Testgeräten zur Anschauung vor Ort
Wichtige Kriterien beim Vergleich:
Sicherer Stand auf verschiedenen Treppentypen
Stabile Bauweise mit ausreichender Traglast (meist 120–150 kg)
Not-Stopp-Funktion, Haltegurte oder Kippschutz
Akkulaufzeit bei elektrischen Modellen
Transportfähigkeit (z. B. klappbar fürs Auto)
Bedienbarkeit durch nur eine Person
Ein Probelauf oder eine praktische Vorführung – etwa im Sanitätshaus – ist empfehlenswert, um die Alltagstauglichkeit zu testen.
Gibt es Zuschüsse oder Fördermöglichkeiten?
Auch bei mobilen Treppenliften können unter bestimmten Voraussetzungen Zuschüsse oder Förderungen beantragt werden – insbesondere bei anerkannter Pflegebedürftigkeit oder medizinischer Indikation.
Mögliche Förderquellen beinhalten:
Pflegekasse (§ 40 SGB XI): bis zu 4.000 € je Maßnahme pro Person bei Vorliegen eines Pflegegrades
Eingliederungshilfe (z. B. bei Schwerbehinderung)
Unfallversicherung oder Berufsgenossenschaft
KfW-Programme zum barrierefreien Umbauen (für hebende Systeme oder Auffahrhilfen im Wohnraum)
Steuerliche Absetzbarkeit als "außergewöhnliche Belastung", sofern kein Zuschuss erfolgt
Anpassbare Systeme oder Mietgeräte werden in vielen Fällen ebenfalls bezuschusst, wenn sie zu mehr Selbstständigkeit und Sicherheit im Alltag beitragen.
Fazit:
Ein Treppenlift ohne feste Installation ist eine alltagstaugliche Lösung für Seniorinnen und Senioren, die sich mehr Sicherheit und Selbstständigkeit in den eigenen vier Wänden wünschen – auch ohne Umbauten. Ob zur Miete, als Kaufgerät oder als Übergangslösung: Wer sich informiert und die eigenen Bedürfnisse mit praktikablen Angeboten abgleicht, findet passende Hilfsmittel für ein barrierefreies Zuhause mit minimalem Aufwand.