Verstopfte Nebenhöhlen sind besonders für ältere Menschen eine Qual, da sie oft länger anhalten und die allgemeine Belastbarkeit senken. Schmerzen im Gesicht, Druckgefühl und ein verminderter Geruchssinn können die Folge sein. Glücklicherweise gibt es sanfte, sichere und wirksame Hausmittel, die helfen, die Schleimhäute abzuschwellen und den Abfluss zu fördern.
Die Reinigungskraft der Salzlösung: Nasenspülungen richtig anwenden
Die Nasenspülung mit einer isotonischen Salzlösung ist das bewährteste Hausmittel bei verstopften Nebenhöhlen. Sie spült nicht nur überschüssigen Schleim und Krankheitserreger aus, sondern befeuchtet auch die Schleimhäute und wirkt leicht abschwellend.
Isotonische Lösung: Für eine sichere Anwendung wird eine Lösung mit einem Salzgehalt von 0,9 % benötigt (ca. 9 Gramm Salz auf 1 Liter Wasser). Das entspricht der Salzkonzentration des Körpers und verhindert ein Brennen in der Nase. Verwenden Sie spezielles Nasenspülsalz (ohne Jod und Rieselhilfen) oder einfaches Kochsalz.
Anwendung bei Senioren: Bei älteren Menschen ist die korrekte Durchführung besonders wichtig, um das Schlucken der Lösung zu vermeiden. Neigen Sie den Kopf beim Spülen über das Waschbecken, atmen Sie ruhig durch den Mund und lassen Sie die Lösung sanft von einem Nasenloch in das andere fließen. Sollten motorische Einschränkungen vorliegen, können Partner oder Pflegekräfte bei der Anwendung einer Nasendusche (Kostenpunkt einmalig 5,- € bis 20,- €) unterstützen.
Kosten und Budget: Die benötigten Salzpäckchen oder das Kochsalz zur Herstellung der Lösung kosten nur wenige Cent pro Anwendung, was diese Methode extrem budgetfreundlich macht.
Tipp: Wenden Sie die Nasenspülung ein- bis zweimal täglich an, besonders vor dem Schlafengehen, um eine freie Atmung während der Nacht zu fördern. Wichtig: Verwenden Sie immer frisch abgekochtes und abgekühltes Wasser oder steriles Wasser, um Keimbelastungen zu vermeiden, da das Immunsystem im Alter oft geschwächter ist.
Dampf und Wärme: Natürliche Inhalation zur Schleimlösung
Dampf und gezielte Wärme sind eine Wohltat für gereizte und verstopfte Nasennebenhöhlen. Sie helfen, den festsitzenden, zähen Schleim zu verflüssigen und die Durchblutung der Schleimhäute anzuregen.
Die einfache Dampfinhalation: Atmen Sie über einem Topf mit heißem, nicht mehr kochendem Wasser den Dampf ein. Bedecken Sie Kopf und Topf mit einem Handtuch, um den Dampf effektiver zu sammeln. Vorsicht: Im Alter ist die Haut oft dünner und empfindlicher; halten Sie einen sicheren Abstand, um Verbrühungen unbedingt zu verhindern.
Inhalation mit Zusätzen: Zur Steigerung der schleimlösenden Wirkung können Sie dem Wasser Zusätze beifügen:
Kamille: Wirkt entzündungshemmend und beruhigend (Kosten ca. 3,- € pro Beutelpackung).
Kochsalz: Verstärkt die befeuchtende Wirkung.
Ätherische Öle: Ein Tropfen Eukalyptus oder Pfefferminze kann das Gefühl der Befreiung verstärken, aber nur, wenn sie gut vertragen werden. Bei älteren Menschen ist Vorsicht geboten, da diese Öle die Schleimhäute auch reizen können – fragen Sie im Zweifel Ihren Apotheker.
Wärmeanwendung von außen: Ein Rotlichtlampe (einmalige Anschaffungskosten zwischen 20,- € und 40,- €) kann Linderung verschaffen. Die lokale Wärme fördert die Durchblutung der Nasennebenhöhlen, wodurch die Entzündung abklingen und der Abfluss verbessert werden kann. Halten Sie einen Abstand von etwa 50 cm ein und wenden Sie die Wärme ca. 10 bis 15 Minuten an.
Pflanzliche Helfer und die Bedeutung der Hydratation
Neben den mechanischen Methoden spielen auch pflanzliche Präparate und eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr eine entscheidende Rolle bei der Behandlung verstopfter Nebenhöhlen.
Schleimlösende Tees: Tees aus Thymian, Holunderblüten oder Spitzwegerich wirken leicht schleimlösend und unterstützen den Körper bei der Verflüssigung des Sekrets. Täglich mehrere Tassen dieser warmen Getränke sind wohltuend und helfen, die Schleimhäute von innen zu befeuchten.
Die Allzweckwaffe: Trinken: Ausreichend Flüssigkeit – idealerweise mindestens 1,5 bis 2 Liter Wasser oder ungesüßte Tees täglich – ist essenziell. Gerade bei älteren Menschen, deren Durstempfinden oft nachlässt, muss auf eine regelmäßige Zufuhr geachtet werden. Flüssigkeit macht den Schleim dünnflüssiger und somit leichter abtransportierbar.
Pflanzliche Präparate: Spezielle pflanzliche Arzneimittel (Phytopharmaka) mit Kombinationen aus Enzian, Schlüsselblume, Sauerampfer, Holunder und Eisenkraut (oft als „Fünferkombination“ bekannt) wirken nachweislich entzündungshemmend und schleimlösend. Diese sind rezeptfrei in Apotheken erhältlich (Kostenpunkt für eine Packung ab ca. 10,- € bis 20,- €) und sind oft eine sanfte Alternative zu chemischen Schleimlösern.
Prävention und Anpassung des Lebensraumes
Die Umgebung und der persönliche Lebensstil haben einen großen Einfluss darauf, wie schnell und wie häufig die Nebenhöhlen verstopfen. Besonders Senioren profitieren von einer angepassten Wohnsituation.
Luftbefeuchtung: Trockene Raumluft, insbesondere durch Heizung, lässt die Schleimhäute austrocknen und macht den Schleim zäher. Ein Luftbefeuchter (einfache Ausführungen ab 30,- €) kann die Luftfeuchtigkeit im optimalen Bereich von 40–60 % halten. Wichtig: Regelmäßige Reinigung des Gerätes verhindert die Keimbildung.
Erhöhte Schlafposition: Nachts kann eine verstopfte Nase den Schlaf massiv stören. Schlafen Sie mit einem leicht erhöhten Kopfteil (z. B. ein zusätzliches Kissen oder das Anheben des Bettgestells am Kopfende). Dies unterstützt den Sekretabfluss und entlastet den Druck in den Nebenhöhlen.
Vermeidung von Reizstoffen: Meiden Sie Rauch (aktiv und passiv), starke Parfüms, Haarsprays und aggressive Reinigungsmittel. Diese Stoffe reizen die Schleimhäute direkt und fördern die Schleimproduktion sowie Entzündungen.
Achtung bei abschwellenden Nasensprays: Ältere Menschen sollten abschwellende Nasensprays (mit Wirkstoffen wie Xylometazolin oder Oxymetazolin) nicht länger als 5 bis 7 Tage anwenden. Bei längerer Nutzung droht der sogenannte Rebound-Effekt, der zu einer chronischen Abhängigkeit und einer dauerhaft verstopften Nase führt. Bei chronischen Problemen sind Salzwassersprays oder kortisonhaltige Sprays (nach ärztlicher Verordnung) die bessere Langzeitlösung.
Wann zum Arzt? Wenn die Beschwerden trotz Hausmitteln länger als eine Woche anhalten, sich verschlimmern, Fieber auftritt oder der Schleim blutig oder stark gelblich-grün verfärbt ist, sollte ein Arzt (HNO-Arzt oder Hausarzt) konsultiert werden, um eine bakterielle Infektion oder eine chronische Sinusitis auszuschließen.